Cispadanische Republik

Nord- und Mittelitalien im Jahr 1796

Die Cispadanische Republik (zeitgenössische Schreibweise; daneben modern Zispadanische Republik; italienisch Repubblica Cispadana) war eine durch französischen Revolutionsexport errichtete italienische Tochterrepublik, die aus den Städten Modena, Reggio, Ferrara und Bologna sowie deren Umland gebildet wurde. Am 27. Dezember 1796 wurde sie konstituiert, durch den Anschluss an die Cisalpinische Republik aber schon am 9. Juli 1797 wieder aufgelöst.

Die Truppen General Bonapartes waren während des Ersten Koalitionskrieges im Februar 1796 über den oberitalienischen Hauptfluss Po bis in den Kirchenstaat vorgedrungen und führten weithin zur Auflösung der bisherigen Feudalstrukturen; im an den Kirchenstaat angrenzenden Herzogtum Modena vertrieben im August 1796 die lokalen Republikaner die alte Regierung. Die Städte Modena und Reggio (beide ehemals Herzogtum Modena) sowie Bologna und Ferrara (beide ehemals Legationen des Kirchenstaates) erklärten sich zu Kleinstrepubliken und schlossen sich Mitte Oktober 1796 zu einem Bund (Federazione Cispadana) zusammen. Die eigentliche Gründung eines Staates nach dem Vorbild des französischen Direktorialsystems geschah am Kongress in Reggio vom 27. Dezember 1796 bis 9. Januar 1797, zu dem die Vertreter dieser Städte zusammentraten. Allerdings erklärten Bologna und Ferrara bereits im folgenden Februar, der benachbarten, nur durch den Po getrennten transpadanischen Schwesterrepublik beitreten zu wollen, als die Verbindung zwischen den beiden Staaten durch den Fall der letzten österreichischen Festung Mantua gesichert worden war. Nachdem sich die Transpadische Republik am 29. Juni 1797 zur Cisalpinischen Republik neu formierte, löste sich kurz darauf der Rest der Cispadanischen Republik auf und schloss sich dieser am 9. Juli 1797 ebenfalls an.


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